Die Banane ist mehr als eine paradiesische Komposition aus Vitaminen und Kohlenhydraten. Mit der Feder-Machete wird der Weg gebahnt- durch Dschungel und Marktgedränge – zu neuen Perspektiven auf die Banane als Frucht der Sehnsucht und Kulturträgerin.
Auf dem Fischmarkt
Fehlte grad noch, dasz der Gemüse-Höker mich als „Junge Frau“ tituliert. Elsie, ich sage Dir, das ist das untrügliche Zeichen fürs Altsein. Und dann ging, so hub die Geschichtenerzählerin im sicheren Gefühl ihres Erfolges an, dann ging über der kleinen Stadt am Rio Acuminata der Mond in Gestalt einer vollreifen Banane auf. Höchste Zeit, sagte der Plantagenvorsteher, die Bananenröcke auszuschütteln, den Schrank mit den Gewehren zu inspizieren und unsere Mahlzeiten in Bananenblätter zu wickeln. Ohne Machete kein Obstkörbchen, heute wie vor hundert Jahren. Und heute gibt’s wieder ganze Büschel Bananen, meine Damen und Herren, wie früher, greifen Sie zu, gestern haben wir schlieszlich alle Vogelspinnen herausgepult. Nun mal nicht das feine Näschen krausgezogen, die Dame aus Blankenese, sollte doch mal eine dabei sein, mit Katzenfutter versorgen, bis der Tierpräparator kommt. Da kommt kein Meerschweinchen mit, mit dem Fell-Feeling. Im Moment setzt unsere Agentur hundertprozentig auf Humor und auf Retro – und über die Kultfrucht der Eighties konnten wir CHEATA als Fun-Snack number one auf dem Markt positionieren. Es genügen zwei Früchte, um einen Kreis zu legen. Erst darf die krumme Beere sich nicht in den eigenen Leib pieksen, da Makel zu befürchten sind und wird darum durch dazwischen gelegte Kissen daran gehindert, dann – prägelb stillgestellt und in der 1. Welt angelandet und wiederbelebt – sind die braunen Flecken auf gelbem Grund ohne sichtliche Fremdeinwirkung gewachsen und können so nur als Druck-Zitate, ewiger Rapport, als selbstreferentielle und repetetive Spots verstanden werden. Immer blosz mehr vom Selben gedeiht auf der Plantage, denn Sprosz vom Sprosz und Klon vom Klon ist Musa Paradisiaca in ihrer irdischen Erscheinungsform als Cavendish Banane.
Eine viruslose, ja immaterielle fernöstliche Abart von Gelbsucht hat Ana befallen, nennen wir sie Ana, Ana mit einem „n“, sie wohnt im Columbia Crescent, was auf Deutsch Halbmond bedeutet. Ana ergreift ein krummes Holz, schleudert es von sich und erwartet, dasz es zurück kehrt; das eine Ende folgt der Anziehungskraft der Erde, das andere strebt der Sonne entgegen. Der menschl. Körper ist doch genauso und schmiegt sich in die hinterlassene Kuhle. Die immense violette Blüte ist abgefallen, ohne dasz jemand sie beachtet hätte. Auf Los geht’s los, Banane weiterreichen!, aus vier Früchten wird ein Kreis gelegt, und bekanntlich handelt es sich um ideale Sportlernahrung, da sollte der Testlauf prüfen, wie sich die Krummbeere als Staffelholz macht.
Paradiesische Begleiter auf dem Weg zum Selbst
Ana mit einem „n“ war über Watercolour-Painting-Kurse der Open University über Tuschskizzen aus dem Reich der Mitte zu ihrer inneren Mitte gelangt. Aus einem ausgefüllten Leben zog sie sich zurück in die ausgesuchte Leere der Freiluftmalerei, ein Strich die ferne Hügelkette, der Himmel aus Papier, ein Wasserfall, ein blühender Strauch im Vordergrund und Schriftzeichen. Sie lernte, dasz es in allem auf das Fortlassen ankommt, in der Tonkunst auf die Pause, in der Wortkunst auf das Verschweigen, in der Malerei auf die reine Leere. Während sie die gemusterten Tapeten abrisz, um danach einen Garten auf den Wänden anzulegen, bemerkte sie, dasz überall hartnäckige Reste blieben und sie identifizierte diese Fetzchen mit ihrer zu starken Anhaftung an Güter und Geräte. Erst vor kurzem hatte sie aufgehört, chinesisches Geschirr, Lampions, Glücksbringer und vieles andere mehr zu sammeln und es blieben ihr nur schmale Gänge durch ihr eigenes Reich. Gäste plazierte sie in ihrem Bambushain. Das alles war Blendwerk und Ablenkung, Ablenkung vom Eigentlichen und ihren eigenen inneren Schätzen. Sie wuszte nur noch nicht, ob es sich dabei um Ein und Dasselbe handelte. Ebenso wog sie noch ab, ob den gemalten oder den abgemalten Bäumen höhere Ehre gebührte. Ein Blatt muszte mit einem Sprung aus dem Handgelenk da sein und Schatten geben. Das Bananenblatt, das die Form einer groszen, ruhigen Flamme hat, war umgeben von einem so üppigen, anfangs glatten, geschlossenen Rand, dasz man ein Boot daraus falten möchte oder ein Zelt, um sich hinein zu legen. Überdies ist es aus weichem Stoff gewebt mit starkfaserigen Schuszfäden. Bald fährt der Wind hinein, der übrigens Gefahr bringt, und wie Wimpel am Band weht das Blatt vom Stengel. Ana hatte stets allen Lockungen der Ferne widerstanden und das Ergebnis der rollenden Kugeln abgewartet. Irgendwann, vielleicht erst nach Jahrzehnten, würde sie in in der Lage sein, ein Bananenblatt zu malen. Fürs erste bedeckte sie ihr Lager und ihren Körper mit Bananenblättern. Das Bananenblatt sollte irgendwann ihr reifstes Werk sein, da es, malerisch gesehen, nicht um das Blatt ging, noch viel weniger um die süsze Frucht, die Ana schon als Kind ausspie, sondern um das Blatt als Klangkörper, als Membran, das auf dem menschlichen Trommelfell – oder wo immer – den reinsten Wohllaut produziert, wenn Regen fiel. Das Blatt auf dem Papier war nur Erinnerung oder Beschwörung eines Klangereignisses. Ob es dahinter noch ein anderes gäbe, daran dachte Ana nicht und es hätte nicht zu ihr gepaszt, das zu denken. Wenn sie nicht malte, liesz sie es regnen. Sie liesz es aus Gieszkannen, Duschköpfen und Eimern regnen und das sanfte Prasseln, von ferne an Klopfen auf ein Zeltdach erinnernd, läuterte und veredelte sie. Sie hatte selbst herausgefunden, dasz jeder Wind den Sträuchern schadet und 30 Grad die ideale Temperatur ist. Besuch empfing sie immer seltener und unkonzentrierter. Ihre Chinoiserie-Sammlung wich allmählich ihrem Klanggarten, dessen Wände sie mithilfe asiatischer Maltechnik auf das Äuszerste von sich schob.
Ausgerechnet Bananen – auf dem Fischmarkt
„Sie da, reichen Sie mal das Obst nach hinten durch!“ Das Publikum teilte sich überwiegend in Übernächtigte und Übergewichtige. Silberhaarige Menschen in beige und pastellfarbener Kleidung steigen mit an den Körper gepreßten Handtaschen, bzw. Videokameras, ein fast sicheres Geschlechtsdistinktionsmerkmal, schweratmend aus grellbunten Bussen und sprechen mulmiges, multschiges Deutsch mit verrutschten Vokalen und unterschlagenen Konsonanten, fragen z.B. „Wos is dös?“ Der Marktplatz, in früheren Zeiten Landes-, dann Stadtgrenze, läuft wie eine Vogelkoje trichterförmig zu und am engen Ende werden folgerichtig lebende Kleintiere verkauft. „Ja, die Dame im Landhausstil, hier ist nicht Beauty Contest oder Colgate-Casting, hier wird was verkauft. (Er spricht es kursiv.) Freie Marktwirtschaft, schon mal gehört?“ Die Angeredete bleibt, schweigt, kauft nicht. Andere rempeln sich an ihr vorbei, strahlen vor Glück, empfangen einen Präsentkorb für nur zehn Euro, allein der Korb kostet ja im Laden das doppelte. Weiter brauchte man also gar nicht zu rechnen. Nebenan und von oben herab werden Fische gegeneinander geklatscht und ein Singsang und eine Plastiktüte faszt sie zusammen, „Und alles immer Zehn Euro, Sageundschreibe“. Ein Foto zeigt den Rufer mit einem Fernsehmoderator und ein Plakat des Lokalsenders gratuliert dem Fischmarkt zum 300jährigen Geburtstag. Der Marktschreier ist dabei, wenn die Marke Fischmarkt im Lande tourt, längst nehmen die fern gefangenen Fische den gleichen Weg wie die Südfrüchte, LKW und Flieger statt Ewer. Zwei Sender und eine Interferenz hört die Dame im Landhausstil, sie schweigt, sie hat fast das Rezept für Bananenmuffins im Kopf, bei Fisch aber traut sie sich ohne Rezept nichts zu. Sie könnte sich mit jedem überreichten Korb ein wenig glücklicher fühlen. Glück potenziert sich, Glück ist ein Zellteilungsprozesz. „Und nun kriegst Du noch ein Bund Wurzeln, und noch zwei Schalen Lecker Erdbeeren, und obenauf als Krönung zwei sonnengelbe Bananenhände!“ Darunter war auch noch etwas und Demeter Schönhaar sah da nur noch alt aus. Oder die Dame im Landhausstil verliert an Eigenglück bei jeder Fremdkorb-Übergabe, weggetragenes Strahlen, die und nicht Ich, Ihr kauft und freszt Euch Glück an und verdoppelt es, wenn es billig zu haben war. Und glücklich seid Ihr, weil Ihr in jedem Augenblick Entscheidungen treffen könnt. Und hinnehmt, was man Euch einpackt. Nein, so denkt sie nicht, jetzt geht sie gerade, blickt dem gelben Ausflugsdampfer nach, vielleicht bringt er sie am Nachmittag ans andere Elbufer, wo einmal Schiffe gebaut wurden und heute angeblich Gefühle verkauft werden. Sie sieht auf einem Förderband, einem Glücksband Konsumgüter vorbeifahren, musz sich alle merken, ein Korb mit Wein und Obst, ein Fahrrad, eine Gitarre. Der Wind trägt ihr zu: “Meine Damen und Herren, das sind Sie, die Glücksspender, für den Ossi, für den Wessi, essen Sie sich fit, essen Sie sich glücklich, natürlich nur, wenn Sie keine Allergie gegen Glück haben, SEROTONIN heiszt das Zauberwort!“ und dann verschwindet sie im Gewühl, ohne die Vitaminaufzählung gehört zu haben.
Yellow Moon – Plantagenkrimi unter Bananenstauden
„Sichel“ zum Mond zu sagen, der im Himmel über dem Rio Acuminata hängt, ist eine hübsche europäische Brotfresser-Metapher. Soll das Bild hieb- und stichfest sein, müssen wir eine Machete in den Himmel hängen. Die eingangs erwähnte Erzählerin hat es bemerkt und fährt fort: Und unter dem blanken Metall warteten auf der vor langer Zeit verlassenen Plantage, die der hungrige Regenwald sich wieder einverleibt hatte, viele kleine verlorene, vergessene, vergrabene Münzen, Klingen und Pistolen auf ihre Entdeckung. Es waren die am leichtesten aufzuspürenden Zivilisations-Relikte, die Männer fuhren einfach mit einem staubsaugerähnlichen Gerät darüber hin. Die Feinarbeit, das Aufspüren von vergangenem Leben in seiner kleinsten Form oblag Shirley McNamara von der Universität Oklahoma. Die Machete bahnte der Archäobotanikerin den Weg, im Rucksack hatte sie Klebeetiketten, Pipettengläser und diverse Erdbohrer zur Probenentnahme. Die Kartierung und Orientierung war Aufgabe ihrer Assistenten. Tiefer und tiefer zog es sie hinein in den Dschungel, wo vereinzelt Bananensträucher des ersten Bananenzyklus überlebt hatten. Sie passierten den fächerblättrigen Sabal, den runzligen Slonea woollsii, den schlanken Hevea brasiliensis. Und kurz bevor die Nacht wie ein Vorhang fallen würde, machte Shirley eine Entdeckung: in der Nähe der alten Plantagentrasse die überwucherten Relikte einer Holzhütte, einst wohl ein Arbeiterwohnhaus auf Stelzen, sie hatte derlei auf alten Photographien gesehen. Ohne Auftrag oder Detektor barg sie hier eine rostklumpige Kassette und läszt sie sofort in ihrer Multifunktionsweste verschwinden. „So, Leute, Schluß für heute, hier geht’s morgen früh weiter, dann machen wir Jagd auf Solanum-Pollen!“ Sie spricht mit vorgetäuschter Müdigkeit. Was sie sich wohl hineinwünscht ins hundertjährige Kästchen – ein Perlenkollier, eine Havanna oder etwas Forschungsrelevantes?
Später im Basislager wartet sie auf das Verstummen der Geräusche, um im Schein ihrer Karbidlampe die Kassette aufzubrechen. Sie enthielt verklumpte Metallchips, in denen die vielseitig gebildete Shirley Sklavengeld erkannte, mit denen die Lohnarbeiter in den plantageneigenen Shops einkaufen mußten – und sie enthielt ein fleckiges, ledergebundenes Büchlein. Fliederfarbene, lange und doch runde Buchstaben, viele Seiten zu einer Pappe zusammen gewachsen und wohl unrettbar verloren. Der nämliche Sog, der sie in dieses Forschungsprojekt, in dieses Land und in diese Wildnis gebracht hatte, ließ sie die Geschichte lesen und sie begann so: „Die Angst ist mein ständiger Begleiter. Wenn nun irgendwann, und sei es einen fernen Tages, doch der Schatten eines Verdachtes auf mich fällt. Auf mich, die Lady aus Westmoreland im hochgeschlossenen weissen Kleid, die „weisze Weisze“, wie die schwarzen Tiere mich nennen. Von einem von ihnen habe ich heimlich ihr Handwerk gelernt – nicht ihren dämlichen Zauber – aber immer, wenn ich zum Wohltätigkeitsverein fortfuhr, zeigte er mir das Setzen des Wurzelballens und das Ernten mit diesem prächtigen Schwert, der Machete. Auch ich gewöhnte mir an, im Handarbeitsbeutelchen einen handlichen Schleifstein mit mir zu führen. Manchmal schickte ich den Pflanzarbeiter fort und tanzte den 1000 Schwerter-Tanz. Oder ich erprobte meine Hieb- und Schlagkraft an den herumstreunenden Katzen und dem Kleinvieh der Kaffern. Wunderbar melodiös klang das Sirren der Klinge und zum ersten Mal konnte ich die Männer verstehen und ihre Spiele und ihren Krieg. Ein gezielter Schlag, die Eleganz der Pirouette – und da liegt ein eben noch gackerndes, blökendes oder sonstwie krakehlendes Wesen still und schön da, und erblüht in einem roten Blütenkranz. Irgendwie paszte dann alles zusammen, Joycelin und George kamen ins Internat, und Sam Samuelson, für alle Welt nur der Banana King, war nach seinen notorischen Bordellbesuchen nunmehr dazu übergegangen, sich in Puerto Real eine kreolische Cocotte zu halten. Sam tat mir aus Unrecht weh, denn ich bin die schönere. Ich bin weit schöner als die absinthsaufende Edelhure und Barbesitzerin.“ Shirley McNamara schrie laut auf, dem herbeigeeilten Assistenten und Zeltnachbarn sagte sie: „Ein Skorpion ist mir über das Gesicht gelaufen – alles in Ordnung, ich habe ihn mit dem Buch erwischt!“ Der nächste Eintrag war drei Wochen später: „Alles ist gut gegangen. Und es kommt mir augenblicklich ganz phantastisch vor, daß mich jemand verdächtigen könnte. Schlieszlich töten Frauen mit Gift, vielleicht auch mit einer netten kleinen Pistole, aber doch nicht mit einer groszen, schweren Machete. Sie glauben ja nicht einmal, dasz wir die halten können. Da die ehemaligen Sklaven Sam auffanden, war es klar, dasz sie ihn auch abgestochen haben.“
Shirley beendete für heute die Lektüre. Morgen würde sie, ohne die Solanum-Pollen dabei irgendwie zu vernachlässigen, herausfinden, wie die Bekenntnisse der Plantagenbesitzersgattin in die Hütte eines Arbeiters gelangt waren.
Alles Banane ?! Gekrümmt und Schalenlos zum Lifestyle-Accessoire
Am Set wurde gerade der (megatrendige) Fun- und Fitness-Snack CHEATA herumgereicht. (Dafür hatte der US-Food-Konzern Beauties div. Ethnien angeheuert und in gelbe Catsuits gesteckt, die die gelbverpackten Riegel auf langen, lappigen Blättern darboten.) Die in das Bild ragenden Zweige waren entweder ausgedacht oder ausgestorben, auf alle Fälle bizarr, spitz und smaragdgrün, trugen am Ende eine laternenartige, orange Frucht, daneben ein Blattherz mit blauer Dolde und dergl. mehr. Nadine spricht vor einem schuppigen Baumstamm ins Mikro:
“Anne, was hat Sie als Hair- und Body-Stilistin gereizt, bei dem neuen Commercial-Clip von CHEATA mitzuwirken, dem Einige schon jetzt Kultstatus zubilligen?“
Die Angesprochene, die gerade die Schamhaare der milchcaféfarbenen Hauptdarstellerin bürstet und einsprayt, lacht kurz auf: „Das ist die vielleicht größte Herausforderung in meiner Karriere! Ich arbeite ja am liebsten im Retro-Bereich, aber createn Sie mal ein Twenty-Environment, also den Zwanziger-Look, wenn die Darsteller nackt sind!“ Wieder lacht Anne wie angeknipst. „Anne, könntest Du unsern Viewern kurz erklären, worum es in diesem neuen Clip geht?“
Es würde sich gut machen, vor Annes Antwort noch einen Schwenk über den Set hineinzuschneiden in den Beitrag für den Pop-News-Channel; neben der Dschungel-Kulisse ein ansehnlicher gelber Haufen aus glänzenden gelben leeren Hüllen, wenn gerade eine neue landet, verfolgt das Kameraauge die Wurfbahn zurück: unterm Blätterdach stehen Mann und Frau, beide mit glänzend schwarzem Bubikopf, und üben vor Regisseur und eigentlich vor der Weltöffentlichkeit das Packungöffnen vermittels Abbrechen des oberen, stilartigen Endes. Auf der anderen Seite wächst ein Fun-Snack-Riegel-Berg in der Farbe gebleichter Knochen. „Der Regisseur hat mir das so erklärt: erstens greifen wir den bekanntesten Menschheitstraum auf, der Klassiker, und das total multikulturell. Ist doch irre – unser Wort Paradies kommt aus dem Altpersischen! Und zweitens spielen wir voll die Comedy-Carte, Slapstick in neuem Gewand. Oder ohne! (LACHEN.) Damit erreichen wir auch die Alten, die als Kinder Stummfilme im Fernsehen gesehen haben, es soll da eine Serie namens „Väter der Klamotte“ gegeben haben. Musikalisch ein Remix aus Ragtime und World Music. Du, jetzt musz ich aber weitermachen, der Adam darf nicht glänzen.“
Nadine hat jetzt genug Material und trägt übrigens die einzigen Tonaufnahmen vom Set davon, denn CHEATA revolutioniert den Silent-Clip.
Stunden später probten die Darsteller unter Anleitung eines Akrobatik-Coaches und unter Zuhilfenahme einer präparierten Bananenschale das formvollendete Ausgleiten. Die am Boden liegenden, deren Körpermitte von einem Bananenblatt bedeckt war, sollten von Affen mit Früchten beworfen werden am Ende des Clips für CHEATA, des Fun- und Fitness Snacks, der auf das bisherige Marktsegment von Chiquita und Co. drängt.
(geschrieben für Lange Nacht der Museen, Museum der Arbeit Hamburg, 2003)