Autor: Wiebke Johannsen

Verbrecherinnen

Verbrecherinnen im Hotel. VerbrecherInnen müssen wir im Innen aufspüren, wo sie Kontakt zueinander aufnehmen – das wuszte noch Prof. Hans von Hentig mit seinem Gewährsmann, einem Hoteldetektiv. Hentigs phantastische Wissenschaft ist Rat-gebend für einen Prozesz gegen zwei Frauen in den 1970er Jahren…» mehr lesen

Farben von Helgoland

Bevor die Insel aus grauer-grüner-schwarzer Nordsee auftaucht, tut sie’s aus Sagenhaftem und Liedgut: die Flagge schreibt die Farben vor. Grün das Land, rot die Kant, weisz der. Trikolore, norddeutsch. Geologisch Buntsandstein, verwirbelter Sand mit Eisen, im Erdzeitalter Trias zusammengeschoben. Weisze Intarsien-Bänder, weiszer Sandsockel… » mehr lesen

Vier Szenen um
Clara Zetkin

Vier Szenen um Zetkin ist inspiriert von dem Photo, das sie mit Rosa Luxemburg zeigt, von dem Mut und dem Mutmachen der Sozialistin – und von der Sehnsucht nach roten Nelken, einmal im Jahr, mindestens, wie früher, am 8. März. Zum Internationalen Frauentag 2012 und zu einem Salong im Haus drei in Hamburg geschrieben… » mehr lesen

Eine Trauerrede – Zur Erinnerung an Ellen Templin

Die Feministin und Prostituierte Ellen Templin (geboren 1948 in Ingolstadt, gestorben in Berlin 2010) wurde nur 62 Jahre alt. Ich hatte das Glück, sie ein paar Jahre zu kennen, Anlasz war die Ausstellung „Sexarbeit“ im Hamburger Museum der Arbeit im Jahr 2005. Wir beide lehnten die Normalisierungstendenz, den Voyeurismus und die Ignoranz gegenüber Gewalt- und Machtverhältnissen betr. Prostitution ab. Zur Erinnerung an Ellen Templin hier die Rede, die ich bei ihrer Beerdigung halten durfte. Ellen Templins Grab ist auf dem Ohlsdorfer Friedhof im „Garten der Frauen“… » mehr lesen

Weltspartag

Absurdität WELTSPARTAG – eine Einrichtung für Frauen und Kinder. Blick zurück: Das Sparen ist ein groszes Projekt, ganzheitlicher als der geile Geiz der nächsten Jahrhundertwende. Praktische Tipps zum Sparen aus einer gut hundert Jahre alten Broschüre, Bankenrettungen von 2011 und ein Mord in der Hamburger Hafencity, das ist ein Tag im Leben des Weltspartags… » mehr lesen

Wiebke Johannsen | Hamburg |Texte

Doppelläufe

Tintenklecksereien – Klecks auf Papier fallen lassen, den Bogen dann falzen und leicht andrücken, wieder öffnen und trocknen lassen – gehören zu den schönsten und einfachsten Bastelarbeiten. Mit das erste, das mir zum Thema DOPPELT einfiel.
War das nicht auch so eine psychologische Testmethode – Rorschach? Ja, war. Wird nicht mehr angewandt. In der Kunst und im Leben wird aber weitergekleckst… » mehr lesen

Blick auf blauen Himmel mit weißen Wolken, Kondensstreifen und zwei Stromleitungen, die horizontal verlaufen.

Die sieben Paradoxien des Glücks

Ist Ihnen schon aufgefallen, dasz überall Ratschläge geschlagen werden übers glückliche Leben, übers Glücklichsein, über „Flow“, über das Erlernen des Glücks? Ohne Fragebögen und Statistik ist klar: das hat zugenommen. Meine These dazu: Flankierende Masznahmen zu Angst und Krise, Fröhlichkeits-kampagnen. Jeder-ist-seines-Glückes-Schmied-Propaganda gegen das Unheil und die Unordnung der Welt… » mehr lesen

Weil

Bericht von einer Urlaubswoche im mecklenburgischen Boltenhagen – die Autorin weilte in einem „Resort“, genosz es. Und suchte doch nach Vergleichen, mehr noch Begründungen für ihr Tun, das Urlauben. Daher heiszt es “Weil“ − und das ist der Urgrund des Urlaubs… » mehr lesen

Abfall

Abfall sind wir ja selbst – Gottes Abdruck, d.h. Gott hat uns ausgedrückt aus seinem Gesäsz, kleine Würstchen, die wir sind. Wird das Würstchen aufmüpfig, meint es, selbst Gott produziert zu haben. Klar, dasz wir aus der Abfall-Story nicht so schnell herauskommen. Wir sind sie schlieszlich selbst. „Nimm mich mit. Dein Müll!“… » mehr lesen